Jagderlebnisse der besonderen Art
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Der "Kirrungs-Frischling"
Beim Beschicken einer Kirrung bekam Gerda ganz unverhofft Besuch von einem Frischling. Der schubste den Deckel vom gerade gefüllten Kasten und machte sich sofort über den Mais her. Da Gerda nur ein Handy dabei hatte, musste ich nach einem Anruf mit dem Fotoapparat anrücken.
Inzwischen hatte der Frischling sich satt gefressen, in einer "Sasse" dicht an einer Buche eingeschoben und war eingeschlafen. Vermutlich war der Frischling von der Rotte gesprengt worden und bediente sich bis zum Wiederfinden durch Mama allein an der gewohnten Kirrung.
Der "Knopfer von Gammelbygaard"
Nach vielen Ansitzstunden und nach langem Zweifeln kam der "Knopfer von Gammelby-gaard" dann doch noch zur Strecke.
Gesehen habe ich die vermeintliche Ricke einige Male und Zweifel über das Geschlecht kamen immer wieder mal auf. Erst die Blattzeit brachte es an den Tag. Ein Gehörn konnte der betagte Bock zwar nicht mehr schieben, aber das Treiben und Beschlagen war ihm noch sehr vertraut.
So auch an einem schönen Sommermorgen als er im hohen Weizen erst einen jungen Nebenbuhler durch die Gegend scheuchte, sich dann mit kreisendem Lecker auf der Fährte eines Schmalrehes festsaugte und dann noch ein letztes Mal zum Beschlagen kam.
Gammelbygaard
Knopfbock Knopfbock
   Hornissen in der "Uhlenflucht"
Eigentlich waren in dieser Behausung andere Untermieter erwartet worden. So aber hat man seinen Spaß an den fleißigen Hornissen.

Abends auf der Terrasse kommen die Kameraden einem manchmal etwas sehr nah. Wie man aber weiß, sind Hornissen nicht aggressiv - wenn man sie in Ruhe läßt.
Wenn die Hornissen im Winter ausgezogen sind, soll versucht werden, das Nest als Studienobjekt zu "konservieren", wie es auch schon mal auf einem Hochsitz gelungen ist.
"Markierter Bock"
In Winderatt wurde der Bock wieder gesehen, der in Ausacker im Vorjahr als Kitz markiert worden war.
Er stand auf `s Blatten zu, kam dann aber leider in den Wind, so dass nur 1 Bild geschossen werden konnte. Die Ohrmarke im rechten Lauscher ist auf dem Bild durch Blätter verdeckt, war aber auf diese Entfernung sogar ohne Glas zu erkennen.
Der Jährling ist ein gut veranlagter Gabler und wird hoffentlich vorerst nicht gestreckt.
Es dürfte interessant sein, seine weitere Entwicklung über Jahre zu beobachten.
Winfried Isfort (markierter Bock)
      Winfried Isfort (durstiger Hase) "Durstiger Hase"
Einen auch für Jäger sicher nicht sehr häufigen Anblick haben z.Zt. Ursel und Martin fast täglich.
Einen schöpfenden Hasen oder, wie es der "normale Mensch" nennt, einen trinkenden Hasen. Selbst beim Fotografieren aus dem Wohnzimmerfenster läßt sich der Mümmelmann bei Durtstillen an der Vogeltränke nicht stören.
Ganz böse Zungen am Stammtisch haben gemeint:
"De hos geit dat wie ju, i häm doch ok immer dörst."     (dat is plattdütdsch von en toreisten)
"Laufschuß ?"
Im Revier Winderatt kam ein Bock zur Strecke, der am Hinterlauf eine alteVerletzung hatte, die möglicherweise durch einen Schuß aus einem kleinkalibrigen Gewehr (evtl. Hornet) verursacht wurde.
Der Lauf war instabil, d.h. der Knochen war gebrochen, die Wunde war aber gut verheilt.
Trotz dieser Verletzung trieb der Bock ein Schmalreh.
Er wog 14,5 kg, Alter 4 Jahre
Bock von Gerda Isfort
Seeadler beim Kröpfen
Auf dem Weg zur Entenjagd konnte beim Annähern an einen Teich ein Seeadler beim Kröpfen beobachtet werden. Ein solcher Anblick dürfte nicht so oft möglich sein. Der Seeadler konnte zwar nicht geknipst werden - wohl aber seine Mahlzeit.
Der Karpfen wog 5,5 kg
Seeadlerbeute in Winderatt
"Perückenbock"
In Winderatt kam ein Bock zur Strecke, der durch sein Verhalten darauf schließen ließ, dass er krank war. Zunächst fiel nur die abnorme Gehörnentwicklung auf. Beim Abschärfen des Hauptes und der Decke am Haupt kam eine große Menge Eiter zum Vorschein. Die Schädeldecke war an einer Stelle offen und es ist zu vermuten, dass eine länger zurückliegende Entzündung die Ursache dafür war.
Winfried Isfort (kranker Bock in Winderatt) Winfried Isfort (kranker Bock in Winderatt)
Winfried Isfort (kranker Bock in Winderatt)
Sarcoptes-Räude
Die Sarcoptes-Räude ist eine hochansteckende parasitäre Hauterkrankung, die durch die Räudemilbe Sarcoptes hervorgerufen wird und alle Haus- und Wildtiere befallen kann.
Das Reh fiel mir bei einem Revierrundgang in Winderatt auf. Es stand allein am Waldrand und versuchte ständig, sich die kahlen Stellen zu belecken. Auch wenn das nicht meine normale Schussentfernung (ca. 200m) war, gab es kein Halten. Auflage suchen, Kugelfang beurteilen und Schuss.
Das veterinärmedizinische Institut in Neumünster stellte dann den Befall fest.
Im Winter des gleichen Jahres habe ich nachts einen Fuchs geschossen, der statt Fell fast nur noch blutige und verkrustete Haut hatte.Danach wurde im Revier kein weiterer Fall beobachtet.
Ricke überfahren Kitz in Not
Winfried Isfort Winfried Isfort
An der Hardesbyer Straße wurde eine führende Ricke überfahren. Danach hielt sich in einem Garten, nahe der Stelle wo sich der Unfall ereignet hat, ein Bockkitz auf. Es wurde nach und nach vertrauter und fiepte jämmerlich . Es war ziemlich eindeutig, dass es sich hierbei um ein Kitz der verunfallten Ricke handeln muß.
Also ran an die Buddel und Mama spielen.
Mit Lämmermilch und nach und nach fester Äsung wurde der Waise hoch gepäppelt bis die Chance zum Überleben in freier Wildbahn bestand.
Das Kitz bekam auf beiden Lauschern eine Ohrmarke und wurde im Winderatter Wald ausgewildert.
Das Bockkitz wurde noch einige Male gesehen, über den Verbeleib gibt es jedoch bis heute leider keine weiteren Informationen.

Der Brennnesselbock
Manch erlegtes Wild erhält vom Jäger einen markanten Namen wodurch das Jagderlebnis zur bleibenden Erinnerung wird. Ob dies der „Bringsel-Keiler“ von der 1a ist, die „Drei“ von der Hirschkanzel, der „Zigeuner“ von der Suhlenkanzel, der Muffelwidder vom Sonnenberg usw. usw.
Hierbei können selbst die im Augenblick des Geschehens weniger wünschenswerten Jagderlebnisse aus der Distanz betrachtet zu Schmunzelerlebnissen werden.
So auch das Folgende:
Er hätte der Gabler von der Schnepfenkanzel werden können – der Bock, der mir am Morgen des 29. Mai auf 40 Schritt in einem Spessartrevier nur den Stich gezeigt hat. Mein Zögern rettete dem Bock das Leben. Also nichts wie hin am nächsten Spätnachmittag und da nahm das Schicksal seinen Lauf.

Der Bock am Grenzweg links in Richtung Kanzel äsend, eine Schwarzhaarige mit ihrem ebenso schwarzhaarigen Vierbeiner rechts vom Jörgensbrünnlein kommend. Über die Farbe der Seele der Schwarzen habe ich mir zu diesem Zeitpunkt noch keine Gedanken gemacht. Wenn sie auf ihrem Weg bleibt, wird es den Bock nicht schrecken, dachte ich mir. Mein Doppelglas schwenkte mehrfach vom Bock zur Schwarzhaarigen und wieder zurück.
Mein Urteil: Beides ansprechende Erscheinungen.
Was mich störte war beim Bock  die große Entfernung und die Nähe der Reviergrenze und bei der Schwarzhaarigen das breite Grinsen beim Blick in Richtung Kanzel.
Na, die wird doch nicht...? Und sie tat es doch. Ihr Wechseln vom bequemen Fußsteig in den nassen Grenzweg brachte den Bock zur hohen Flucht und mich zum Nachgrübeln über die Farbe ihrer Seele.
Wunder geschehen selten und selbst die herrlichste Wiese und die beste Äsung brachten den Gabler nicht wieder auf die Bildfläche. Außerdem schwand auch das Büchsenlicht. Also abbaumen und heim, ein Bier wäre jetzt recht.
Nach 6 Stunden Ansitz hat sich so einiges an innerer Flüssigkeit gesammelt und was liegt näher, als sich nach dem Abbaumen Erleichterung zu verschaffen.
Himmeldonnerwetter – was war das? Von wegen Erleichterung – es brannte fürchterlich. Bei allem Nachdenken über die verpasste Gelegenheit hatte ich die hüfthohen Brennnesseln am Waldrand übersehen. Mein Sprung rückwärts war sicher genau so groß wie der des abspringenden Gablers.
Eine Woche später konnte ich den Bock dann eines morgens ganz unspektakulär zu Strecke bringen. Selbstverständlich steht auf dem Brett „Der Brennnesselbock“ und als dieser wird er mir immer in Erinnerung bleiben.